nwwk Neuer Worpsweder Kunstverein e.V.

Kunst der Gegenwart zu präsentieren, zu vermitteln und zu fördern sind Aufgaben und Ziele, die sich der neue Worpsweder Kunstverein nwwk stellt. Mit 200 qm Ausstellungsfläche auf zwei Galerie-Geschossen im »Village« stellt er im Herzen des Künstlerdorfes in Einzel- oder Gruppenausstellungen internationale KünstlerInnen einer breiten Öffentlichkeit vor.

Worpswede mit seiner inzwischen über 120 Jahre währenden Geschichte und Gegenwart als Künstlerdorf bietet für das Anliegen des im Herbst 2011 gegründeten Kunstvereins nwwk den denkbar fruchtbarsten Boden. Der nwwk nutzt die vorhandenen internationalen Kontakte und entwickelt neue Netzwerke. Im Austausch mit Ausstellungsleitern und Gastkuratoren konzipiert und organisiert er in lockerer Folge thematische Einzel- oder Gruppenausstellungen mit Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt – und gewährt auf diese Weise Einblicke in deren aktuelle Produktionen. Zugleich sieht sich der Neue Worpsweder Kunstverein  als Förderer junger, noch nicht museal etablierter Kunst und bietet ein Forum für künstlerische Dialoge, Diskurse und Kunstvermittlung.

Wümme-Zeitung 07.03.2025

Neuer Worpsweder Kunstverein löst sich nach 14 Jahren auf

Abschied nach 14 Jahren und 60 Ausstellungen: Der Neue Worpsweder Kunstverein (NWWK) löst sich auf. Warum es für den Vorstand keine Alternative gab.

Susanne Eilers (l.) und Doris Bischoff verbinden mit den vergangenen 14 Jahren zahlreiche positive Erinnerungen an Ausstellungen und Kunstschaffende.    Foto Jakob Richter

60 Ausstellungen von mehr als 200 Künstlerinnen und Künstlern hat der Neue Worpsweder Kunstverein (NWWK) in den vergangenen 14 Jahren in den Galerieräumen im Hotel Village in der Bergstraße organisiert. Eine 61. Ausstellung wird allerdings nicht mehr dazukommen. Der Grund: Der Vorstand des NWWK hat sich in seiner jüngsten Mitgliederversammlung dazu entschlossen, den Verein aufzulösen. Die Anzahl der Mitglieder sei in den vergangenen Jahren so immens geschrumpft, dass sich die verbliebenen Aktiven nicht in der Lage sehen, weitere Ausstellungen auf die Beine zu stellen. „Man darf auch nicht vergessen, dass wir alle ein wenig in die Jahre gekommen sind. So lässt sich die viele Arbeit, die mit den Ausstellungen verbunden ist, einfach nicht mehr stemmen“, sagt die 1. Vorsitzende Susanne Eilers.

Susanne Eilers und die Schriftführerin Doris Bischoff erinnern sich gerne an das Jahr 2011 zurück. Damals, als Joachim Manske den NWWK mit elf weiteren Mitstreitern ins Leben rief, setzte man sich das Ziel, aktuelle und zeitgenössische Kunst nach Worpswede zu bringen. So wollte man nicht nur weniger bekannten Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform bieten, sondern auch auf neuere Positionen aufmerksam machen. „Natürlich stellten wir uns zu Beginn die Frage, ob so ein Verein in einem Dorf mit mehreren Museen, Hunderten von Künstlerinnen und Künstlern sowie Galerien, die alle Ausstellungen veranstalten oder ihre Werke vorstellen, überhaupt benötigt wird. Doch bei der Antwort waren wir uns schnell einig. Der Schwerpunkt des künstlerischen Schaffens, der zum damaligen Zeitpunkt den Besucherinnen und Besuchern präsentiert wurde, lag deutlich auf dem Gründungswerk Worpsweder Maler“ sagt Doris Bischoff und betont: „Aber wenn dieser Künstlerort weiterhin von Bedeutung sein soll, dann ist die Anbindung an die Gegenwartskunst unerlässlich. Und dann haben wir den Verein ins Leben gerufen.“ Auch ein permanenter Ausstellungsraum war schnell gefunden. Berthold Koch, ebenfalls Gründungsmitglied des Vereins, stellte die Räumlichkeiten in seinem Hotel Village kostenfrei zur Verfügung. „Sehr großzügig, das konnte man damals schon nicht als selbstverständlich ansehen“, so Eilers.

Die in Hamburg lebende Aktionskünstlerin Lili Fischer, die ohnehin mit Worpswede durch das Barkenhoff-Stipendium verbunden war, konnte der NWWK schnell begeistern, als erste Person in den Räumen im Auftrag des Vereins auszustellen. Die Ausstellung stand unter dem Titel „Spinnen im Moor“ und kam bei den Besucherinnen und Besuchern gut an, erinnert sich Susanne Eilers: „Die Künstlerin zeigte überdimensionale Spinnen und eine Tanzperformance. So etwas hatte man davor hier noch nicht gesehen. Mit diesem Paukenschlag wurde die damals etwas behäbige Kunstpräsentation des Künstlerdorfs aufgeweckt, vielleicht sogar aufgeschreckt.“

Engagierte junge Leute fehlen

Der NWWK habe sich Eilers und Bischoff zufolge seit seiner Gründung fest im Ort etabliert und immer „talentierte sowie interessante Künstlerinnen und Künstler“ zu Gast gehabt. Nun, wenn am 23. März die aktuelle Ausstellung von Mendy Arp und Christine Laprell endet, geht auch die Ära des NWWK zu Ende. Die Idee, nicht mehr weitermachen zu wollen, reife innerhalb des Vorstands schon seit einigen Jahren. Aktuell zähle der Verein knapp 50 Mitglieder. Zu wenige, finden die Verantwortlichen. „Die Situation wird ja nicht besser. Wir hatten immer wieder die Hoffnung, dass wir junge und engagierte Leute finden, die den Verein weiterführen. Aber die haben wir leider nicht gefunden. Das hat uns gezeigt, dass Interesse und Engagement einfach nicht da sind, an dieser Stelle weiterzumachen, “, sagt Susanne Eilers und ergänzt: „Aber da geht es ja nicht nur uns so. Viele Vereine haben damit zu kämpfen“.

Sie sei traurig, da man in den vergangenen Jahren sehr viel Zeit und Kreativität in den Verein investiert habe. „Die eine oder andere Träne ist schon ins Kissen gefallen. Aber an die vielen Ausstellungen erinnern wir uns gerne zurück“, ergänzt Doris Bischoff. Und so werden die beiden am 23. März ein letztes Mal durch die Galerieräume im Hotel Village schlendern, dort, wo vor 14 Jahren alles begann..

 

 

Galerie im Village
27726 Worpswede, Bergstr. 22
Montag bis Donnerstag von 08:00 bis 12:00 Uhr
Freitag bis Sonntag von 08:00 – 21:00 Uhr

23.2.2025

Vereinsauflösung

Wegen des sich schon länger abzeichnenden dramatischen Mangels an aktiv mitarbeitenden Mitgliedern wird der Neue Worpsweder Kunstverein nwwk mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Die aktuelle Ausstellung wird natürlich weiterhin ordnungsgemäß betreut und zu Ende geführt.

Wir danken für das uns entgegengebrachte Interesse und hoffen auf ein weiteres künstlerisches Gedeihen dieses besonderen Ortes Worpswede, dem wir vielleicht den einen oder anderen Impuls mitgeben konnten.

Das Team

Gläubiger des Vereins werden gebeten, ihre Ansprüche anzumelden bei der Liquidatorin

Susanne Eilers
Rilkeweg 12
27726 Worpswede
Tel.: +49 (0)4792 – 950 622

26.01. – 23.03.2025

Mendy Arp und Christine Laprell

Mendy Arp und Christine Laprell

Fragiles

Keramik – Zeichnung

 

 

(mehr …)