12.05. – 11.08.2024
Matthias Weber
Ausstellungseröffnung: 12.05.2024 um 15 Uhr
Begrüßung: Susanne Eilers
Einführung: Brigitte Garde
Wichtige Termine während dieser Ausstellung:
Am So 26.5. 2024, Sa 8.6.2024 und So 28.7.2024 finden jeweils um 15:00 Uhr Führungen durch die Ausstellung statt. Die Künstler werden anwesend sein.
Schließlich ist für den 11.8.2024 noch eine Finissage geplant.
Matthias Weber möchte aus seiner letzten Werkserie die „ShortCuts“ und die „TCPL-Serie“ in den Vordergrund stellen. Der Künstler wird die Vitrine öffnen, so dass man näher an den Einzelwerken ist. Der Künstler ist zu einem Gespräch mit Nachfragen gerne bereit.
Neuer Worpsweder Kunstverein
nwwk c/o Village Worpswede, Bergstraße 22, 27726 Worpswede
Die Öffnungszeiten sind derzeit
Fr – Di 10 – 18 Uhr
Zur Ausstellung
Für seine aktuelle Ausstellung „spinning again“ im NWWK hat Matthias Weber eine Auswahl von Werken der letzten zwanzig Jahre kuratiert. Kunstinteressierte können gespannt sein auf einen fulminanten Bilder-Parcours, der nicht nur die immense Vielfalt und das große malerische Spektrum seiner Ausdrucksmittel und Themen zeigt, sondern zugleich auch Einblicke bietet in die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit seinem 20 Jahre jüngeren, gleichnamigen Neffen im Künstler-Duo [weber&weber].
In seiner Malerei schöpft Weber aus einem riesigen Material- und Geschichtenfundus. Übermalt und beklebt seine einmal angelegten Figurationen oft wieder und wieder, lässt sie durch lasierende Farbaufträge oder transparente Papiere durchscheinen – um sie bisweilen dann doch ganz verschwinden zu lassen oder mit durchgefärbtem Pappmaché reliefartige Farb- und Materialstrukturen zu generieren. Die Collage spielt in Webers Gesamtwerk als künstlerische Strategie eine bedeutende Rolle. So auch in den neuen Werkreihen „Short Cuts“ und „T.C.P.L“ (The Chicago Public Library), die auf ausgedienten Buchdeckeln und benutzten Aktendeckeln entstehen und jetzt erstmals zu sehen sind. In der Schau zu entdecken sind überdies Mittel- und Großformate aus verschiedenen Werkreihen, etwa zum Oval, der China-Serie und aus dem Afrika-Zyklus – opulente Tableaus und Materialschlachten aus Gewebe, Papieren, Pappmache, Holz, Metall und Farbresten.
Dabei visualisiert Weber auch die spannende Frage nach dem Malbaren, dem Was und dem Wie – in einer Zeit der allumfassenden Bilder-Flut, der schwierigen Frage nach dem Original, der Stillosigkeit und der Verbindung von „amateurhafter“ und „guter“ Malerei. Als moderne “Postmoderne“ greifen weber&weber brandaktuelle Kontexte auf oder verarbeiten Vorhandenes, ordnen neu und überziehen scheinbar Geordnetes mit ihrer Form des Chaos, der Verschlichtung oder deren Ikonisierung. Die Realität wird zur Performance. „Cross over“ auf dem Feld der Malerei.
Malerei ist ein Ort der Auseinandersetzungen mit allem, was ist und da war, sagt Matthias Weber. Sie kann verklären, sie kann politisieren und agitieren, sie kann schmeicheln und schockieren. Sie muss sich selber ständig neu erfinden, um ihre Existenz zu rechtfertigen. Das Bild, das neben allem Formalen auch immer den intellektuellen Spaß einer wirklichen Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Themen beinhaltet, ist bei weber&weber zugleich auch ein Diskurs über Teamkunst und Geniekult, Kunst und Gesellschaft, Lehre und Lernen, Dilletantismus und Könnerschaft.
Presseecho
Wümme-Zeitung 11.5.2024